Schutzziele der Informationssicherheit: Die Bedeutung für Unternehmen

Letztes Update:
24
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09
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2024
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Die Informationssicherheit ist zu einem kritischen Aspekt für Unternehmen geworden, unabhängig von ihrer Größe oder Branche. Während digitale Technologien unser Arbeitsleben revolutioniert haben, bergen sie auch Risiken für sensible Daten, die immer stärker ins Visier von Cyberkriminellen geraten.
Schutzziele der Informationssicherheit: Die Bedeutung für Unternehmen
Die wichtigsten Erkenntnisse
  • Informationssicherheit umfasst Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit (CIA-Schutzziele).
  • - Vertraulichkeit schützt sensible Daten vor unbefugtem Zugriff.
  • - Integrität gewährleistet Korrektheit und Vollständigkeit von Informationen.
  • - Verfügbarkeit stellt sicher, dass Informationen und Systeme zugänglich sind.
  • - ISMS hilft, Schutzziele systematisch zu erreichen und sensible Daten zu schützen.

Aus diesem Grund ist es entscheidend, eine umfassende Strategie zur Informationssicherheit etwa mit dem Aufbau eines robusten ISMS zu entwickeln. Ein zentrales Element dieser Strategie sind die sogenannten Schutzziele der Informationssicherheit. In diesem Blogbeitrag beleuchten wir, was hinter diesen Zielen steckt, und geben konkrete Tipps zur Umsetzung in Ihrem Unternehmen.

Was sind die Schutzziele der Informationssicherheit?

Die Schutzziele der Informationssicherheit umfassen drei zentrale Grundwerte: Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit. Diese drei Werte sind weltweit als CIA-Schutzziele bekannt. Das hat nichts mit dem US-amerikanischen Geheimdienst zu tun sondern mit den Anfangsbuchstaben der Schutzziele in englischer Sprache: Confidentiality, Integrity, Availability. Jedes Schutzziel verfolgt ein anderes Ziel, ist aber eng mit den anderen verknüpft. Nur wenn alle drei Elemente erfüllt sind, kann eine umfassende Informationssicherheit gewährleistet werden.

Vertraulichkeit: Der Schutz von Daten vor unbefugtem Zugriff

Vertraulichkeit ist ein zentrales Schutzziel der Informationssicherheit und bezieht sich auf den Schutz sensibler Informationen vor unbefugtem Zugriff. Im Kern bedeutet dies, dass nur autorisierte Personen, Systeme oder Prozesse Zugang zu bestimmten Informationen haben dürfen. Dies ist besonders relevant für personenbezogene Daten, Geschäftsgeheimnisse, Finanzdaten und andere vertrauliche Informationen, die für das Unternehmen von entscheidender Bedeutung sind: Datenschutz als Grundlage für IT-Sicherheit. Der Verlust der Vertraulichkeit kann schwerwiegende rechtliche und finanzielle Folgen nach sich ziehen, insbesondere wenn es um den Schutz personenbezogener Daten im Rahmen der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) geht.

Praktisches Beispiel: Verschlüsselung von Kundeninformationen in einem E-Commerce-Unternehmen

Ein E-Commerce-Unternehmen speichert zahlreiche persönliche Daten, darunter Namen, Adressen und Zahlungsinformationen. Um die Vertraulichkeit dieser Daten zu gewährleisten, setzt das Unternehmen auf End-to-End-Verschlüsselung. Kundendaten werden nicht nur während der Übertragung verschlüsselt, sondern auch, wenn sie auf den Servern gespeichert werden. Sollte ein unbefugter Dritter auf diese Daten zugreifen, wären sie aufgrund der Verschlüsselung für ihn unleserlich und somit wertlos.

Zusätzlich setzt das Unternehmen Zugriffskontrollen und Mindestzugriffsrechte ein. Das bedeutet, dass nur Mitarbeitende mit den notwendigen Berechtigungen Zugriff auf bestimmte Datensätze haben. Beispielsweise darf der Kundendienst auf Adressen zugreifen, jedoch nicht auf Zahlungsinformationen, während die Buchhaltung nur Zugang zu den Zahlungsdaten hat.

Vertraulichkeit: Schutz sensibler Daten

Datenverluste oder -lecks können durch Cyberangriffe, menschliche Fehler oder unzureichende Sicherheitsmaßnahmen verursacht werden. Beispiele für Bedrohungen der Vertraulichkeit sind:

  • Hackerangriffe: Durch den Zugriff auf ungeschützte Netzwerke können Angreifer vertrauliche Informationen stehlen.
  • Phishing-Attacken: Durch gefälschte E-Mails oder Websites werden Benutzer dazu verleitet, ihre Anmeldeinformationen preiszugeben.
  • Insider-Bedrohungen: Mitarbeitende oder Dienstleister mit böswilliger Absicht können auf vertrauliche Informationen zugreifen.

Maßnahmen zur Gewährleistung der Vertraulichkeit

  • Verschlüsselung: Eine der effektivsten Maßnahmen ist die Verschlüsselung von Daten, sowohl im Ruhezustand als auch bei der Übertragung.
  • Zugriffsmanagement: Implementieren Sie eine rollenbasierte Zugriffskontrolle, um sicherzustellen, dass nur befugte Personen Zugriff auf sensible Informationen haben.
  • Sicherheitsrichtlinien: Schulen Sie Mitarbeitende regelmäßig im Umgang mit vertraulichen Informationen und wie sie sich vor Phishing-Angriffen schützen können.

Integrität: Die Gewährleistung der Korrektheit und Vollständigkeit von Informationen

Die Integrität als Schutzziel stellt sicher, dass Daten korrekt, vollständig und unverändert sind. Informationen dürfen weder unbeabsichtigt noch absichtlich verfälscht werden, was besonders wichtig für die Datensicherheit und -qualität ist. Manipulationen oder versehentliche Änderungen an Daten können zu falschen Entscheidungen führen und die Geschäftsprozesse erheblich beeinträchtigen. Es gilt daher, die Integrität durch entsprechende Maßnahmen wie Prüfsummen, Hashing und digitale Signaturen zu schützen.

Praktisches Beispiel: Sicherstellung der Datenintegrität im Finanzwesen

Ein Finanzdienstleister verarbeitet eine große Menge an Transaktionsdaten. Um die Integrität dieser Daten zu gewährleisten, verwendet das Unternehmen digitale Signaturen. Jede Transaktion wird mit einer Signatur versehen, die überprüft, ob die Daten seit ihrer Erstellung geändert wurden. Wenn eine Transaktion nachträglich manipuliert würde, würde die digitale Signatur ungültig und der Fehler könnte sofort erkannt werden.

Ein weiteres praktisches Beispiel sind Prüfsummen, die häufig bei der Datenübertragung verwendet werden. Bei der Übertragung großer Datenmengen – beispielsweise zwischen verschiedenen Rechenzentren – werden Prüfsummen erstellt, um sicherzustellen, dass die Daten korrekt und vollständig beim Empfänger ankommen. Jegliche Abweichung in den Daten (z. B. durch Übertragungsfehler oder Manipulationen) wird sofort erkannt.
 

Integrität: Sicherstellung der Datenkonsistenz

Angriffe auf die Integrität können schwerwiegende Folgen haben, insbesondere in Branchen, in denen die Korrektheit der Daten kritisch ist (z. B. im Gesundheitswesen oder in der Finanzbranche). Mögliche Bedrohungen der Integrität sind:

  • Manipulation durch Malware: Schadsoftware kann Daten verändern oder beschädigen.
  • Fehlerhafte Übertragungen: Daten können durch technische Fehler während der Übertragung beschädigt werden.

Maßnahmen zur Wahrung der Integrität

  • Digitale Signaturen: Diese Technologie stellt sicher, dass Daten authentisch und unverändert sind.
  • Checksummen und Hashing: Durch mathematische Berechnungen können Datenübertragungen auf ihre Unversehrtheit geprüft werden.
  • Versionierung von Daten: Dokumente und Datensätze sollten versioniert werden, um Änderungen nachverfolgen zu können.

Verfügbarkeit: Die Sicherstellung, dass Informationen und Systeme bei Bedarf zugänglich sind

Verfügbarkeit bedeutet, dass Informationen und Systeme zu jeder Zeit für autorisierte Nutzer zugänglich sind, wann immer sie benötigt werden. Ein Verlust der Verfügbarkeit kann nicht nur zu finanziellen Einbußen führen, sondern auch die Reputation des Unternehmens schädigen – insbesondere in Branchen, in denen jederzeitiger Zugriff auf Daten geschäftskritisch ist, wie etwa im Gesundheitswesen oder in der Finanzbranche.

Praktisches Beispiel: Hochverfügbare IT-Systeme in einer Klinik

Eine Klinik setzt auf hochverfügbare IT-Systeme, um sicherzustellen, dass die Patienteninformationen jederzeit abrufbar sind. Gerade der Datenschutz im Gesundheitswesen ist kritisch, wo der Zugang zu medizinischen Daten lebenswichtig sein kann, muss die Verfügbarkeit von Systemen wie Patientenakten, Medikationsplänen und Laborwerten zu jeder Zeit gewährleistet sein. Die Klinik implementiert daher redundante Serversysteme und Notfallpläne, um sicherzustellen, dass die IT-Infrastruktur auch bei Hardware-Ausfällen oder Cyberangriffen weiterläuft. Zusätzlich werden regelmäßige Backups durchgeführt, um sicherzustellen, dass bei einem Datenverlust alle Informationen schnell wiederhergestellt werden können.

In der Praxis bedeutet dies auch, dass die Klinik regelmäßig Notfallübungen durchführt, bei denen Szenarien wie ein Cyberangriff oder ein Stromausfall simuliert werden. Die IT-Abteilung überprüft, wie schnell und effizient das Backup-System funktioniert und ob alle Mitarbeitenden im Ernstfall wissen, was zu tun ist.
 

Verfügbarkeit: Sicherstellung der Systemverfügbarkeit

Die Verfügbarkeit von Daten und Systemen kann durch verschiedene Faktoren gefährdet werden:

  • DDoS-Angriffe: Cyberangriffe, bei denen Systeme durch Überlastung zum Absturz gebracht werden.
  • Hardware-Ausfälle: Technische Defekte wie Serverausfälle oder Festplattencrashs können den Zugriff auf Daten verhindern.
  • Naturkatastrophen: Ereignisse wie Überschwemmungen oder Brände können IT-Infrastrukturen zerstören.

Maßnahmen zur Sicherstellung der Verfügbarkeit

  • Redundante Systeme: Durch die Einrichtung von Backup-Systemen und Datenzentren können Ausfälle kompensiert werden.
  • Regelmäßige Backups: Stellen Sie sicher, dass wichtige Daten regelmäßig gesichert und schnell wiederhergestellt werden können.
  • Notfallpläne: Unternehmen sollten für den Ernstfall einen Disaster-Recovery-Plan entwickeln und regelmäßig testen.

     

Erweiterte Schutzziele der Informationssicherheit

Neben den drei Grundwerten gibt es zusätzliche Schutzziele, die in spezifischen Fällen relevant sein können:

  • Authentizität: Die Gewissheit, dass eine Quelle oder eine Person tatsächlich diejenige ist, für die sie sich ausgibt.
  • Verbindlichkeit: Sicherstellung, dass der Absender einer Nachricht seine Handlung nicht abstreiten kann (Nichtabstreitbarkeit).
  • Zurechenbarkeit: Alle Handlungen sollten eindeutig einer Person oder einem System zugeordnet werden können.

Diese erweiterten Schutzziele sind besonders wichtig in Bereichen wie E-Commerce, wo Vertrauen und Nachvollziehbarkeit von Handlungen unabdingbar sind.
 

Bedeutung der Schutzziele für die Informationssicherheit

Die Schutzziele der Informationssicherheit sind die Grundlage jeder Strategie zum Schutz sensibler Daten. Ihre Einhaltung ist nicht nur eine Frage der IT-Sicherheit, sondern auch ein wichtiger Aspekt der Unternehmensführung und des Risikomanagements.

Zusammenhang zwischen den Schutzzielen und einem ISMS

Ein Informationssicherheitsmanagementsystem (ISMS), wie es beispielsweise in der ISO 27001 Zertifizierung beschrieben wird, zielt darauf ab, die Schutzziele systematisch zu erreichen. Unternehmen sollten klare Prozesse und Strukturen definieren, um die Schutzziele zu wahren. Hierzu gehört die Schutzbedarfsfeststellung, also die Einschätzung, welche Systeme und Daten besonders schützenswert sind.

Praxisbeispiele: Anwendung der Schutzziele in Unternehmen

Beispiel 1: Vertraulichkeit in einem mittelständischen Unternehmen
Ein mittelständisches Unternehmen im Bereich Forschung und Entwicklung implementiert eine End-to-End-Verschlüsselung für die Kommunikation sensibler Daten, um diese vor Industriespionage zu schützen.

Beispiel 2: Sicherstellung der Integrität in einem E-Commerce-Unternehmen
Ein E-Commerce-Unternehmen setzt digitale Signaturen ein, um sicherzustellen, dass Bestellungen nicht manipuliert wurden und die korrekten Produkte versendet werden.

Beispiel 3: Gewährleistung der Verfügbarkeit in einer kritischen Infrastruktur
Ein Krankenhaus betreibt redundante Datenzentren an verschiedenen Standorten, um im Fall eines Naturkatastrophenereignisses den Betrieb sicherzustellen.

Fazit: Die Säulen der Informationssicherheit als Fundament für den Datenschutz

Die Schutzziele der Informationssicherheit – Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit – bilden das Fundament jeder modernen Sicherheitsstrategie. Unternehmen sollten die Umsetzung dieser Schutzziele nicht dem Zufall überlassen, sondern systematisch in ihre Prozesse und Technologien integrieren. Ob durch den Einsatz von Verschlüsselungstechnologien, Redundanzen oder digitalen Signaturen – die Maßnahmen zur Umsetzung der Schutzziele sind vielfältig und für jede Branche anwendbar. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um Ihre eigene Strategie zu überprüfen und sicherzustellen, dass Ihre Unternehmensdaten bestmöglich geschützt sind.

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