IT-Sicherheitskonzept nach DSGVO

Letztes Update:
14
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10
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2024
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Leitfaden zur Erstellung eines IT-Sicherheitskonzeptes sowie technischen und organisatorischen Maßnahmen für Unternehmen
IT-Sicherheitskonzept nach DSGVO
Die wichtigsten Erkenntnisse
  • Ein IT-Sicherheitskonzept stellt die Verfügbarkeit, Integrität und Vertraulichkeit von Daten sicher.
  • Unternehmen müssen Sicherheitsstandards und Maßnahmen zur Abwehr von IT-Angriffen definieren.
  • Ein IT-Sicherheitskonzept umfasst Bestandsanalyse, Strukturanalyse, Schutzbedarfserstellung und Risikoanalyse.
  • Datenschutz ist ein wesentlicher Bestandteil des IT-Sicherheitskonzeptes gemäß DSGVO.
  • Regelmäßige Aktualisierungen des IT-Sicherheitskonzeptes sind notwendig, um neue Bedrohungen zu adressieren.

Durch ein ganzheitliches IT-Sicherheitskonzept können potenzielle Gefahren minimiert und wichtige Unternehmensdaten, wie beispielweise Herstellungsverfahren, Know-how aber auch personenbezogene Daten und Kundeninformationen geschützt werden. Hier finden Sie alle Informationen zum Thema, einen Leitfaden für das IT-Sicherheitskonzept im Unternehmen und ein Muster zum Downloaden.

Was ist ein IT-Sicherheitskonzept?

Mit einem IT-Sicherheitskonzept werden Richtlinien erstellt, die schriftlich festgehalten werden und die Informationssicherheit im Unternehmen sicherstellen sollen. Es geht darum, die Verfügbarkeit, Integrität und Vertraulichkeit von Unternehmensdaten, Applikationen und Diensten sicherzustellen.

Für ein Konzept für die IT-Sicherheit werden Unternehmensdaten klassifiziert und anschließend entsprechende Maßnahmen definiert. Dafür muss geklärt werden, welche Sicherheitsstandards hinsichtlich der IT-Sicherheit bereits getroffen wurden. Aus der Diskrepanz zwischen dem Ist- und dem Sollzustand ergeben sich dann zu treffende Maßnahmen. Auch der Datenschutz fällt unter das Reglement des Sicherheitskonzeptes für die IT.

Insbesondere folgenden Punkte müssen beachtet werden:

  • Der Geltungsbereich: Um welche Informationen geht es?
  • Die Risiken: Was gibt es für Gefahren für das Unternehmen?
  • Der Schutzbedarf: Welche Dinge sind schützenswert?
  • Das Schutzniveau: Wie sollten welche Daten bestmöglich geschützt werden?

Mit Unterstützung geeigneter technischen und organisatorischen Maßnahmen können Hackerangriffe, Systemausfälle und andere Datenpannen abgewendet werden. Die ermittelten und umgesetzten Maßnahmen werden im unternehmenseigenen Konzept für IT-Sicherheit zusammengefasst. Zudem werden alle Mitarbeiter über passende Mitarbeiterschulungen zum Thema IT-Sicherheit sensibilisiert.

Ziel eines IT-Sicherheitskonzepts

Übergeordnet dient ein Sicherheitskonzept für die IT der Informationssicherheit im Unternehmen und auch der Datensicherheit im Internet. Risiken und Sicherheitslücken müssen frühzeitig erkannt und entsprechend eliminiert werden. Außerdem sorgt ein zertifiziertes und gut umgesetztes Sicherheitskonzept bei Kunden für mehr Vertrauen in Ihr Unternehmen und bietet dadurch klare Wettbewerbsvorteile.

Mit dem unternehmensinternen Sicherheitskonzept sorgen Sie zudem für mehr Mitarbeiterakzeptanz in Bezug auf eine gelebte IT-Sicherheit. IT-Sicherheit ist ein Prozess, der verschiedene Bereiche einbezieht und fortlaufend gelebt werden muss. Es reicht nicht, einzelne Softwarelösungen zur Sicherheit vorzuschreiben – das gesamte Unternehmen muss in die Tools und Abläufe für eine wasserdichte IT-Sicherheit eingeführt werden. So können sich Unternehmen in der IT sicher aufstellen und vor Cyber-Gefahren, wie vor großangelegten Schadsoftware-Kampagnen, schützen.

Bestandteile eines IT-Sicherheitskonzepts

Ein IT-Sicherheitskonzept besteht aus mehreren verschiedenen Teilen, die je nach Unternehmen individuell anzupassen sind:

  • Als erstes wird die Bestandsanalyse durchgeführt. Hier werden Assets, wie beispielsweise Dokumente, Zugriffsrechte und andere Daten, die schützenswert sind, ermittelt. Schaffen Sie in diesem Zuge einen schriftlichen Überblick darüber.
  • Danach erfolgt die IT-Strukturanalyse. Alle Assets werden nun strukturiert erfasst. Diese werden in Teilbereiche aufgeteilt, die wiederum einen gesamten Geschäftsprozess abbilden. Alle Komponenten aus den verschiedenen Prozessen und Abteilungen, von Sales bis hin zum HR-Bereich, werden erfasst und analysiert.
  • Ergänzend dazu wird eine Schutzbedarfserstellung durchgeführt, bei der zu ermitteln ist, wie hoch der Schutzbedarf einzelner Objekte tatsächlich ist. So erhalten neuwertige Fertigungsverfahren und personenbezogene Daten beispielsweise eine höhere Schutzstufe als Kontaktdaten zu juristischen Personen, wie Unternehmensadressen. Die Modellierung erfolgt nach dem jeweiligen IT-Grundschutz und soll die vorherigen Schritte graphisch veranschaulichen.
  • Zum Basis Sicherheitscheck kommt eine ergänze Sicherheits- und Risikoanalyse hinzu. Die Ergebnisse der Risikoanalyse werden am Ende vollständig dokumentiert.

IT-Sicherheitskonzept nach DSGVO – Leitfaden zum Download

Damit sie ein Konzept für die IT-Sicherheit auch in Ihrem Unternehmen umsetzen können, finden sie hier einen Leitfaden und die einzelnen Bestandteile zum Downloaden. Diese Sicherheitskonzepte werden immer individuell, je nach Zweck und Anforderung und maßgeschneidert an das jeweilige Unternehmen, erstellt. Konzepte müssen daher zu einem hohen Maß an die jeweiligen betrieblichen Umstände angepasst werden, deswegen gibt es leider nicht das eine IT-Sicherheitskonzept-Muster nach der DSGVO. Der Leitfaden für technische und organisatorische Maßnahmen (TOM) hilft Ihnen aber bei der Erstellung eines IT-Sicherheitskonzepts.

Sicherheitslücken bei Unternehmen sind ein häufiges Problem, das die Wettbewerbsfähigkeit einschränken kann. Um das Risiko zu minimieren, ist es für jedes Unternehmen unbedingt notwendig, sich mit dem Aspekt eines IT-Sicherheitskonzeptes und dem Informationssicherheits-Management auseinanderzusetzen. Wichtig ist, dass das IT-Sicherheitskonzept zum jeweiligen Unternehmen passt und Mitarbeiter explizit miteinbezogen werden, um Transparenz und Akzeptanz zu schaffen. Der Aktualisierungsbedarf der Richtlinien zur IT-Sicherheit ist entsprechend hoch, da sich die einzelnen Bedrohungen aus der Umwelt und diverse Verfahren zur Bekämpfung dauernd ändern. Somit ist es wichtig, das Konzept für IT-Sicherheit laufend zu aktualisieren.

FAQ: Wir beantworten Ihre Fragen zum Thema IT-Sicherheitskonzept

Wer braucht ein IT-Sicherheitskonzept?

Ein IT-Sicherheitskonzept ist in jedem Unternehmen wichtig. Gerade wegen der Komplexität der Digitalisierung ist es ratsam, wertvolle Unternehmensdaten, personenbezogene Daten uvm. zu schützen.

Was ist der Unterschied zwischen einem IT-Sicherheitskonzept und einem Datensicherheitskonzept?

Beim Datensicherheitskonzept geht es um die Rahmenbedingungen zur Erhebung, Verbreitung und Nutzung von personenbezogenen Daten. Dabei werden diese dokumentiert. Das IT-Sicherheitskonzept bezieht sich auf die Richtlinien der gesamten Informationssicherheit im Unternehmen.

Was hat ein IT-Sicherheitskonzept mit Datenschutz zu tun?

Der Datenschutz ist ein wesentlicher Bestandteil des IT-Sicherheitskonzeptes und sollte im Zuge der Einführung eines Gesamtkonzeptes mitgedacht werden. Dabei ist jedoch zu erwähnen, dass der Schutz von personenbezogenen Daten kein IT-Sicherheitssystem verlangt.

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Alexander Ingelheim
Co-Founder & CEO
Alexander Ingelheim ist Co-Gründer und CEO von Proliance. Sein Antrieb von Anfang an: Unternehmen bei den Hürden und Herausforderungen des Themas Datenschutz und der DSGVO zu unterstützen. Er bringt umfassende Erfahrungen aus seiner Tätigkeit in der internationalen Beratung mit, darunter Positionen bei Bregal Unternehmerkapital GmbH und McKinsey & Company. Darüber hinaus ist er zertifizierter Datenschutzbeauftragter (TÜV & DEKRA).
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